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Jugendschutz in Cannabis-Clubs | Risiken und Chancen

Geschätze Lesezeit: 6 Minuten
Die Cannabis Clubs kommen nach Deutschland. Viele fragen sich, welche Folge das auf Jugendliche hat, ob sie mehr mit Cannabis in Berührung kommen oder sogar einem größeren Risiko ausgesetzt werden.

Im Folgenden klären wir die Frage, was Cannabis für Jugendliche so gefährlich macht und zeigen auf, wie Cannabis-Clubs dem in Zukunft entgegenwirken können.

Was sind Cannabis-Clubs

Die in Deutschland „Anbauvereinigungen“ genannten Cannabis-Clubs sind eingetragene Vereine, die an ihre Mitglieder Cannabis zum Eigenkonsum abgeben und den Anbau gemeinschaftlich betreiben. Sie stehen in Deutschland kurz vor der Legalisierung und es kann damit gerechnet werden, dass sie bis zum 01.01.2024 legal sind. 

Ziel der Legalisierung ist es, den Cannabis-Schwarzmarkt auszutrocknen und qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen.

Die Wirkung von Marihuana auf die Gesundheit

Viele haben schon Cannabis konsumiert, sind sich aber der gesundheitlichen Wirkungen nicht bewusst.

Schwarzmarkt

Besonders, wenn man sich sein Cannabis auf der Straße besorgt, besteht ernste Gesundheitsgefahr. Um einen höheren Preis zu fordern, wird das Cannabis häufig gestreckt (beschwert). 

Dazu verwendet man unter anderem:

  •  Synthetische Cannabinoide
    Synthetische Cannabinoide werden in der Regel auf verkauftem oder bereits gestrecktem Cannabis angebracht (zum Beispiel durch Sprühen). Sie können von einem Konsumenten nicht gerochen oder anders erkannt werden. Deshalb sind sie besonders tückisch.

    Während Cannabis lediglich modulierend an die Cannabinoidrezeptoren andockt, wirken synthetische Cannabinoide als Vollantagonisten. Sie haben also eine viel stärkere Wirkung. Das macht sie auch zu einer starken Suchtsubstanz, was für reines Cannabis weniger typisch ist. Durch ihre stärkere Wirkung bergen sie die Gefahr einer tödlichen Überdosis.

  • Brix
    Brix besteht aus Zucker, Hormonen und flüssigem Kunststoff. Diese appetitliche Mischung wird auf die Blüten aufgetragen und erhöht das Gewicht (folglich den Preis) des Marihuanas.

    Wenig überraschend besteht beim Rauchen dieser Mischung das Risiko schwerer Schäden an den Atemwegen. Damit verunreinigtes Marihuana lässt sich daran erkennen, dass es auch nach Tagen der Trocknung noch sehr frisch, feucht und harzig aussieht.

Das waren nur zwei von vielen Beispielen, wie risikoreich der Erwerb von Cannabis auf der Straße sein kann. Die Liste ließe sich mit Pestiziden und Fungiziden, Blei, Sand und Quarzstaub sowie vielen anderen Stoffen fortsetzen.

Eine gute Darstellung der Streckmittel und wie ihr sie erkennt, findet Ihr auf der Seite des Deutschen Hanfverbands: Streckmittel [Hanfverband]

Insofern besteht über die regulären Risiken von Cannabis hinaus ein unvergleichlich höheres Risiko durch Verunreinigungen. 

Gefahren von Cannabis für Jugendliche 

Jugendliche sind von Cannabis besonders gefährdet. Ihre Gehirne sind noch nicht voll entwickelt. Darauf kann sich Cannabis auswirken. Forschungen haben gezeigt, dass regelmäßiger Konsum während der Jugend zu strukturellen und funktionellen Veränderungen im Gehirn führen kann. Insbesondere sind auch Veränderungen in den Gehirnregionen festzustellen, die für Lernen, Gedächtnis und Impulskontrolle verantwortlich sind. Dieses erhöhte Risiko besteht für Heranwachsende mindestens bis zum Alter von 21 Jahren (wohl auch bis 24). 

Jugendschutz in Cannabis-Clubs 

Dieser Gefahr trägt der Entwurf des Cannabisgesetztes in Deutschland Rechnung. Es ist eine Vielzahl von Vorschriften enthalten, die das Risiko für Kinder, Jugendliche und Heranwachsende stark reduzieren. 

Präventions- und Jugendschutzbeauftragte 

Ein zentraler Punkt des Gesetzentwurfs ist der verpflichtende Präventionsbeauftragte. Das ist eine geschulte Sachverständige Person, die Expertise auf dem Gebiet der Suchtprävention hat. Sie ist in der Lage, die Gefahren eines frühen Konsums für Jugendliche verständlich zu vermitteln. 

Der Präventionsbeauftragte stellt auch sicher, dass die Prävention lückenlos erfolgt und alle Mitglieder des Clubs volljährig sind und verantwortungsvoll konsumieren. Eigens dafür wird von dem Beauftragten ein Jugendschutzkonzept erstellt, welches sicherstellt, dass Jugendliche unter 18 Jahren unter keinen Umständen Zugang zu Cannabis erhalten und Heranwachsende über 18, aber unter 21 Jahren nicht zu potentes Cannabis erhalten. 

Darüber hinaus kooperieren die Vereine mit Suchtberatungsstellen in der Region, um eine Abhängigkeit der Mitglieder zu vermeiden. Abhängigkeiten in jungem Alter lassen sich so früh erkennen und deutlich leichter behandeln. 

Strenge Vorschriften für die Mitgliedschaft und den Zutritt 

Wer noch keine 18 Jahre alt ist, darf weder Mitglied in einer Anbauvereinigung werden, noch die Räume des Clubs betreten. d) THC-Gehalt des Cannabis Der THC-Gehalt für Mitglieder, die zwar 18, aber noch kein 21 Jahre alt sind, darf 10% nicht übersteigen. Das wird durch Laboruntersuchungen und Stichproben kontrolliert. 

Alterskontrolle bei der Abgabe 

Die Abgabe ist die Situation, in der ein Mitglied sein Cannabis ausgehändigt erhält. Das passiert in den Clubräumen. Hier wird das Alter gleich doppelt kontrolliert. Das für die Ausgabe zuständige Mitglied prüft den Mitgliedsausweis und einen amtlichen Ausweis auf ein ausreichendes Alter. Ist das Mitglied Volljährig, aber noch keine 25 Jahre, erhält es von dem Ausgebenden Mitglied nur die für die Altersgruppe bestimmte Menge.

Bereitstellung von Informationsmaterial 

Bei der Abgabe von Cannabis müssen alle Vereine Informationen über Dosierung, Anwendung und Risiken von Cannabis mitgeben. Zusätzlich müssen sie explizit auf Beratungs- und Behandlungsstellen im Zusammenhang mit Cannabiskonsum hinweisen. 
Dazu gehört unter anderem: 
  • Die Möglichkeit neurologischer Schäden bei einem Konsum von Cannabis im Alter von unter 25 Jahren 
  • Eine Erläuterung, wie man das erhaltene Cannabis zu Hause vor Kindern sicher verwahrt 
  • Eine Belehrung zur Gefahr des Konsums während einer Schwangerschaft 

Sicherheitskonzept für Anbau- und Lagerflächen 

Die Clubs müssen Lager- und Anbaustätten besonders sichern. Dazu gehören unter anderem Sicherheitstüren- und Fenster. Die besondere Sicherheit soll vor allem verhindern, dass ein Einbruch stattfindet und das erbeutete Cannabis Jugendlichen zufällt. Diese Sicherheitsmaßnahmen müssen die Vereine in einem Sicherheitskonzept dokumentieren. 

Werbeverbot 

Für die Anbauvereine gilt ein umfassendes Werbeverbot. Sie dürfen weder in Zeitungen noch im Internet durch Werbung auf sich aufmerksam machen. Sie dürfen an ihrem Vereinssitz auch keine Verzierungen anbringen, die darauf hindeuten, dass es sich bei ihnen um einen Cannabis-Club handelt. Es ist nicht viel mehr als ein Klingelschild erlaubt. Eine Website ist ihnen trotzdem gestattet. 

Anbauvereinigung werden ein Treiber von Jugendschutz sein

Es ist ersichtlich, dass man sich keine Sorgen machen muss, dass der Cannabiskonsum unter Jugendlichen und vor allem Heranwachsenden ausartet. Das Cannabisgesetz denkt den Schutz von Kindern und Jugendlichen in jedem Paragraphen mit. Cannabis-Clubs werden einen positiven Beitrag zum Jugendschutz leisten.

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